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Die Selbsthilfegruppe „Angehörige um Suizid“ trifft sich jeden ersten Donnerstag im Monat und sucht neue interessierte Mitglieder.
Hier eine Pressemitteilung der Selbsthilfegruppe:
Alle 53 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben. Das sind dreimal mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle ums Leben kommen. Und die Dunkelziffer ist hoch. Laut Schätzung von Experten wird alle fünf Minuten eine Selbsttötung angefangen. Für alle, die einen Angehörigen durch Selbsttötung verloren haben, ist das bundesweite Netzwerk „AGUS“ (Angehörige um Suizid) eine lohnende Anlaufstelle, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Die Osnabrücker Gruppe existiert seit 2006 und hat aktuell etwa 15 Mitglieder. Die Treffen finden jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr statt, das nächste Treffen ist am 6. Oktober.
„Wir hatten am späten Vormittag noch miteinander gesprochen. Wie geht es den Kindern? Hilfst Du bei den Hausaufgaben? Was wollen wir heute Abend gemeinsam kochen? Ich fahre dann gleich noch einkaufen. Tschüss und bis nachher. Ich liebe Dich. Dann war sie fort – für immer. Unsere ganze heile Familienwelt brach an diesem Tag aus heiterem Himmel zusammen. Schmerz, Trauer, Einsamkeit und Schuld bestimmten von nun an unser neues Leben.“
Es sind Geschichten wie diese, welche die Angehörigen um Suizid miteinander teilen. Und es gibt so viele Fragen: Wie konnte das geschehen? Warum nur habe ich nichts bemerkt? Warum hat sie/er denn bloß nichts gesagt? Hat sie/er mich denn gar nicht geliebt? Wie soll und kann ich nur ohne sie/ihn weiterleben?
Hilfestellung bieten auch in der Region Osnabrück das Netzwerk „AGUS“. Bei manchen Gruppenmitgliedern ist der Verlust noch ganz frisch, andere kommen seit vielen Jahren zu den Treffen, denn Selbsthilfe heißt auch anderen Hilfe geben zu können.
Jedes Gruppentreffen bietet den Betroffenen einen Rahmen, in welchem Verständnis und Akzeptanz vorhanden sind, ohne dass man sich dafür erst langwierig erklären muss. Wer möchte und sich danach fühlt kann Erfahrungen mitteilen und findet Offenheit und Mitgefühl. Wer lieber erstmal nur zuhört ist ebenso willkommen. Was Betroffenen auch schon hilft ist die Erkenntnis, dass sie mit diesem Schicksal nicht alleine sind. Zwar wird das Leben nie wieder so sein wie es vorher war, aber es kann sich irgendwann auch wieder lohnen.
AGUS ist eine offene Selbsthilfegruppe. Alle, die einen nahe stehenden Menschen durch Suizid verloren haben, sind willkommen. Dabei spielt es auch keine Rolle, wie lange der Verlust zurückliegt. Die Teilnahme ist kostenlos und nicht an eine Konfession gebunden. Wer sich für die Gruppe interessiert, wird gebeten, sich an die Selbsthilfekontaktstelle zu wenden. Telefon: 0541-501/8317. Ebenso ist der Kontakt per E-Mail direkt mit der Gruppe möglich: agus-osnabrueck@mail.de.