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Rückblick: Fachtag "Wir pflegen!"

In diesem Jahr fand der Fachtag des Vereins „Wir pflegen“ in Osnabrück statt. Die Nds. Landesvertreterin der Interessensvertretung pflegender Angehöriger, Dr. Gisela Löhberg, organisierte maßgeblich die Ausrichtung dieses Tages, der unter dem Motto stand: „Mit uns, nicht über uns“.

 

In der Kath. Familienbildungsstätte in Osnabrück referierte die zukünftige Oberbürgermeisterin der Stadt Osnabrück, Katharina Pötter, zur Situation der Pflegenden Angehörigen in Osnabrück. Weitere Vorträge informierten das Publikum genauso wie die anschließende Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Beratungsstellen und der Selbsthilfe.

 

Es wurde deutlich, dass pflegende Angehörige deutlich besser unterstützt werden müssen. Ca. 80 % der zu Pflegenden werden zu Hause gepflegt, überwiegend von Angehörigen und Freunden. Die Familienpflege sei die größte Säule des Pflegesystems. Durch die Corona-Krise sei die ambulante Pflegeunterstützung, insbesondere die Tagespflege weitgehend lahm gelegt worden. Dadurch sei die desolate Situation erst richtig spürbar geworden für viele Angehörige.

„Wir sind de facto der größte Pflegedienst Deutschlands“ unterstrich Gisela Löhberg, die in Osnabrück eine Selbsthilfegruppe für Pflegende Angehörige leitet. Als eins der Hauptanliegen forderte sie Politik und Sozialträger auf, die Pflegeberatung durch die Pflegestützpunkte auszubauen und als kommunale Pflichtaufgabe zu sichern. Neben dem schnellen Ausbau von Kurzzeitpflegeplätzen wurde auch der Bürokratieabbau und ein besseres Entlassungsmanagement vom Verein gefordert. Ein Mitspracherecht der Pflegenden Angehörigen sei bisher weder auf Bundesebene gegeben, noch in der kommunalen Pflegeplanung. Daran soll sich auch zukünftig in Stadt und Landkreis Osnabrück etwas ändern.

Diese Veranstaltung war der Start einer weiterführenden Vernetzung der „Pflegenden Angehörigen“ in Stadt und Landkreis Osnabrück.